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Attila-Khan, Attila-Chan, (400?–453), turkomongolischer Herrscher (Khan) und Feldherr zur Zeit der Völkerwanderung.

434–444/45 Mitherrscher des asiatischen Reitervolkes der Hunnen, deren Ethnogenese und Sprache gänzlich unbekannt sind. Es ist aber zu vermuten, dass sich diese aus prototürkischen und protomongolischen Nomadenstämmen zusammensetzten, in deren Gefolge auch zahlreiche indogermanische Stammesverbände befanden.

Der Hunneneinfall des Jahres 375/76 löste die Völkerwanderung aus, welche letztlich das Weströmische Reich zur Auflösung und zur Gründung germanischer Königreiche auf dessen Gebiet führte.

Aus den wenigen überlieferten Stammes- und Personennamen kann rekonstruiert werden, dass ein großer Teil der hunnischen Führungselite (Hsiung-nu?) durchaus aus frühen türkischen Völkern gebildet wurde, sodass Teile der Geschichtswissenschaft diese nun als turk-/türkischsprachig klassifiziert.

Ab 445 stieg Attila-Khan durch Ermordung seines Bruders zum Alleinherrscher auf und ging als „König Etzel“ in die deutsche Heldensage (Nibelungensage) ein. Sein damaliges Machtzentrum befand sich in der Pannonischen Tiefebene, einer osteuropäischen Landschaft, die der zentralasiatischen Heimat der Hunnen am nächsten kam.

Dieser Hunnenherrscher führte im 5. Jahrhundert mehrere Feld- und Raubzüge quer durch Mittel- und Westeuropa. So gelang es ihm beispielsweise mehrmals, das West- und Oströmische Reich zu Tributzahlungen zu zwingen. Er wurde jedoch bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern vernichtend geschlagen und zog sich dauerhaft nach Pannonien nieder, wo er in der Hochzeitsnacht mit seiner Nebenfrau Ildico, von der angenommen wird, dass sie germanisch-burgundischer Herkunft war, verstarb. Seine Grabstätte ist unbekannt.

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