Historia Germaniae Wiki
Advertisement

Deutschbelgier pl., Deutsch-Belgier, Substantiv, Femininum, Wortzusammensetzung, Narrativ, Volksbezeichnung (Ethnonym, obsolet). Altbezeichnung für deutschsprachige Belgier, die 1945–1980 auch teilweise von der entsprechenden Minderheit als Eigenbezeichnung verwendet wurde.

1919/20 sahen sich die Deutschen in „Neubelgien“, wie damals das annektierte Gebiet um Eupen-Malmedy-St. Vith genannt wurde, als Deutsche in Belgien. 1945–1963 sahen sie sich noch als Teil der deutschen Sprach- und Kulturnation und definierten sich dem entsprechend als deutsche Belgier.

Mit Schaffung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien (DG), die den größten Teil des deutschen Sprachgebietes in Belgien umfasst, kam bei den Deutschbelgiern langsam eine ethnische Identität auf: Sie waren nun nicht mehr per se Deutsche, sondern Deutschsprachige; stand das Präfix {deutsch} bisher für ihre Abstammung, steht es nun allein für die Muttersprache. Nach und nach bildeten sie auch eine eigene Varietät der deutschen Umgangssprache aus, deren Einflüsse auch tief in die dortige Schriftsprache griff.

Etymologie[]

Deutschbelgier stellt eine Wortzusammensetzung (Determinativkompositum) dar, die sich aus dem Adjektiv deutsch und dem Substantiv Belgier zusammensetzt. Erster Wortteil ist untergeordnet und bestimmend für den zweiten.

Siehe auch[]

Advertisement